S. 310, Anm. 120
Mit de eo ist Constantin gemeint. – Dümmler, Ekkehart, S. 25f., hat die Glossierung als erster transkribiert. – Mit der mater christianissima spielte Ekkehart auf die fabelhafte Erzählung über die Auffindung des heiligen Kreuzes durch Constantins Mutter Helena an. Die Erzählung steht in Cod. Sang. 225 auf S. 146-166. Ekkeharts Gedicht De inuentione sanctae crucis im Liber Benedictionum geht darauf zurück (Ekk. LB (Egli), S. 132-134 = Cod. Sang. 393, S. 89-91 (CESG); siehe auch ebd., S. 252-254 [de sancto Maximino] = Cod. Sang. 393, S. 165f. (CESG)). Der Cod. Sang. 225 ist laut Egli mit Glossen Ekkeharts versehen. – Obwohl nicht sicher ist, ob Ekkehart Trier aus eigener Anschauung kannte (siehe Kap. 2.3), dürfte er während seines Aufenthalts in Mainz mit der Helena-Verehrung im Rheinland in Verbindung gekommen sein: Helena ist Schutzpatronin des Bistums Trier. Teile der Kreuzes Christi kamen nach der Auffindung durch Helena als Reliquien nach Trier, wie die Überlieferung berichtet. Im Mittelalter wurde die Igeler Säule, ein 23 m hohes Grabmal aus dem 3. Jh. n. Chr. bei Trier, mit Helena in Verbindung gebracht: Man interpretierte die Dreifigurengruppe auf der Frontseite als Darstellung der Hochzeit der Flavia Iulia Helena Augusta mit Constantius Chlorus und verschonte dadurch das antike Grabmal, das heute zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt (vgl. z. B. Esch, Wiederverwendung, S. 39).